Die Abtei Maria Laach (lat. Abbatia Mariae Lacensis oder Abbatia Mariae ad Lacum) ist eine an der Südwestseite des Laacher Sees, vier Kilometer nördlich von Mendig in der Eifel auf der Markung der Gemeinde Glees im Landkreis Ahrweiler gelegene hochmittelalterliche Klosteranlage, die als Abbatia ad Lacum (Abtei Laach, später auch Abbatia Lacensis) zwischen 1093 und 1216 als Stiftung Heinrichs II. von Laach und seiner Frau Adelheid erbaut wurde. Ihren heutigen Namen erhielt sie im Jahre 1863. Die sechstürmige Klosterkirche, das Laacher Münster, ist eine gewölbte Pfeilerbasilika mit prachtvollem Westeingang, dem sogenannten Paradies (einzigartig dieser Art nördlich der Alpen) und dem 1859 restaurierten Kreuzgang aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Sie gilt als eines der schönsten Denkmäler der romanischen Baukunst aus der Salierzeit in Deutschland.
Die romanische Basilika der Abtei Maria Laach, von 1093–1250 ausgebaut, verkörpert einen Wendepunkt in der Geschichte des mittelalterlichen Kirchenbaus. Die reiche, malerische Massengruppierung, die hier anzutreffen ist, ist altes rheinisches Kulturgut. In einzigartiger Harmonie sind die Baumassen des Ostteils, des Langhauses und des Westwerks gegeneinander abgewogen. Mit dem karolingisch-ottonischen Bauideal verband der benediktinische Baumeister die vollständige Einwölbung des Innern: Im Langhaus verwendete er hierbei das rechteckige Gewölbesystem, das nur auf Hauptpfeilern ruht und sonst erst vereinzelt um 1220 am Rhein auftritt. Dadurch erhielt der Innenraum eine wohltuende Weiträumigkeit. Die Raumidee erfasst man am besten vom genauen Mittelpunkt aus. Der Blick nach Osten zeigt die Klosterkirche, der Blick nach We-sten die pfalzgräfliche Begräbniskirche. Einzigartig nördlich der Alpen ist die 1220–1230 angebaute Vorhalle der Kirche, und zwar durch die malerischen Durchblicke zwischen den Doppelsäulchen und die hervorragenden Skulpturen an den Kapitellzonen. Besondere Beachtung verdient links am Portal der Vorhalle das Teufelchen, das die »peccata populi« (Sünden des Volkes) aufschreibt und damit die Eintretenden an die Idee der Vorhölle, die Reinigung der Seele, erinnert. Im Garten des Paradieses befindet sich seit 1929 eine Brunnenschale, von vier Löwen getragen. Im Westchor steht der frühgotische Sarkophag Pfalzgraf Heinrichs II. mit einem reichbemalten, aus Nussbaumholz geschnitzten Hochrelief, ein bedeutsames Werk um 1280. Die Mosaiken der drei Ostapsiden wurden nach den Entwürfen der Laacher und Beuroner Künstler seit 1911 ausgeführt. Die Darstellungen entwickeln folgende Grundgedanken: Christi Erniedrigung durch die Menschwerdung und den Opfertod am Kreuz in den Nebenapsiden, seine Verherrlichung in der Hauptapsis. Der Hochaltar ist von einem sechseckigen Baldachin aus Tuff (13. Jahrhundert) überwölbt.
In der Abtei selbst haben die Mönche eine Bibliothek (140000 Bände) geschaffen, den Kreuzgang gebaut oder umgebaut (romanisch) und die Sakristei vergrößert und ausgemalt. Im Klostergarten befindet sich die um 1230 erbaute St.-Nikolaus-Kirche, von der der schöne Turm erhalten ist. Die jetzige Kirche, von Abt Heinrich Arz 1757 gebaut, wurde 1926/27 durch P. Laurentius Görtz ausgemalt und mit Glasgemälden versehen. Von den alten Ökonomiegebäuden ist die ehemalige Mühle (1560) erhalten, die jetzt anderen Zwecken dient. Auf dem Vorplatz der Abtei steht ein Ehrenmal für die Gefallenen des Konvents. Eine schöne Aussicht auf die Kirche genießt man vom Waldweg oberhalb des Hotels aus, einen vorzüglichen Rundblick vom Scharfen Küppchen (337 m) aus, das ein 9 m hohes Kreuz schmückt.
1926 verlieh Papst Pius XI. der Kirche den Ehrentitel einer »Basilica minor«.
Die Abtei gehört dem Orden der Benediktiner und ist eines der reichsten Güter dieser Art in Deutschland. Zu seinem Besitz gehören große Landflächen im Umkreis, das so genannte »Klostergut«, ein verpachtetes landwirtschaftliches Anwesen, es wird als Biobauernhof mit angeschlossenem Bioladen betrieben, der Laacher See mit dessen touristischen Einrichtungen (Campingplatz, Bootsverleih und Fischfang), das renommierte Seehotel, eine große Gärtnerei, ein Kunst-Verlag, eine Buchhandlung, verschiedene Handwerksbetriebe mit Ausbildung (beispielsweise Bronzegießerei, Kunstschmiede, Töpferei, Schreinerei, Elektrowerkstatt, dazu Landwirtschaft).
Vereinigung der Benediktiner zu Maria Laach e.V.
Benediktinerabtei Maria Laach
56653 Maria Laach
Tel.: 02652-59-0
Gastgeber in Maria Laach:
Am Laacher See
56653 Maria Laach